Sitzen mit Lehne ist wie Gehen mit Krückstock

Erinnerst du dich?

Als Kind hast du stundenlang auf dem Boden gespielt. Hast du dabei je eine Lehne vermisst? Natürlich nicht. Deine Hüften waren offen, der Schneidersitz kein Problem, der Boden ließ dich dynamisch und variabel sitzen.

Was ist passiert?

Dann kam die Zivilisation. Und mit ihr das Konzept des Stuhls – ein nachweislich ungesundes Möbelstück. Sitzen mit Lehne bedeutet, dass dein Körper eine „Krücke“ braucht, um länger sitzen zu können. Es schwächt dich, statt dich zu unterstützen.

Vielleicht klingt das hart. Vielleicht weckt es Widerstand. Genau hier wird es spannend.

Paleo Movement
Paleo Movement

Bequem vielleicht? Aber es macht uns schwächer.

Wer die Lehne loslässt, entdeckt neue Beweglichkeit.

Schattenbilder und Standpunkte

Platon beschrieb in seinem Höhlengleichnis: „Unsere Sinne können nur die Schattenbilder unserer Wirklichkeit wahrnehmen.“ Das Sichtbare ist nur Erscheinung – die eigentliche Wahrheit liegt dahinter.

Übertragen auf unser Sitzen heißt das: Wir haben uns so sehr an Stühle mit Lehnen gewöhnt, dass wir ihre eigentliche Wirkung nicht mehr hinterfragen. Unser Standpunkt ist identisch mit unserer Gewohnheit.

Und wenn jemand diesen Standpunkt infrage stellt, springt sofort ein Verteidigungsmechanismus an. Wir verteidigen unser mentales Konstrukt, statt wirklich zu ver-stehen – also den Standpunkt zu wechseln.

paleo chair
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Meine Erfahrung

Ich, Toni Hackmann alias Flex, habe in über 22 Jahren als Lehrer für Bewegung immer wieder genau das erlebt – bei anderen und bei mir selbst. Sitzen mit Lehne ist ein Schattenbild. Wer einmal die Perspektive wechselt, erkennt: Unser Körper ist für Bewegung gemacht, nicht für Stillstand.

Die Chance

Wenn du diesen Gedanken nicht als Angriff, sondern als Einladung nimmst, eröffnet sich dir eine neue Möglichkeit: Variabel sitzen, frei von Lehnen, so wie dein Körper es eigentlich braucht.